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GhanaBesuch in Cape Coast und im Kakum Nationalpark
Ausflug ins Grauen und in das Regenwalddach
Cape Coast Castle
Foto: Michael Kreuzberg

Am 2.10. fuhren wir morgens wieder mit Christians Taxi in Richtung Westen. Ziel war zum einen die Küstenstadt Cape Coast mit dem Cape Coast Castle. Dies ist eine der vielen Festungen aus der Kolonialzeit, in denen u.a. Sklaven bis zu ihrer Verschiffung gefangen gehalten wurden. Das zweite Ziel war der nicht weit entfernte Kakum Nationalpark mit einem Baumkronenpfad. Geplant waren 2 Tage. Wir kamen mittags an und fanden auch gleich ein nettes kleines Resort direkt neben dem Castle, das Orange Beach Resort. Christian fuhr in das Dorf zu seiner Frau, er stammt aus dieser Gegend. Nach dem Mittagessen ging es in die Festung, wo wir uns einer Führung anschlossen. Es war erschütternd zu sehen und erläutert zu bekommen, unter welchen unmenschlichen Bedingungen tausende von Sklaven hier zusammengepfercht wurden. In einem dunklen Gewölbe von ca. 70m² waren 500 Menschen eingesperrt. Licht sowie Regenwasser kamen durch eine kleine Maueröffnung. Am Boden war eine flache Rinne, in der sich die Ausscheidungen sammelten und die nur dann weggespült wurden, wenn genug Regenwasser hereinkam. Für die männlichen Sklaven waren 3 solcher Gewölbe vorhanden, die Frauen waren woanders, aber unter den gleichen katastrophalen Bedingungen eingesperrt. An ihnen bediente sich der Gouverneur, wenn er Lust hatte. Die Sterberate betrug 60%. Wer dies überlebte, wurde mit einem Brenneisen wie Vieh gekennzeichnet und durch das „Gate of no Return“ auf das Schiff gebracht.

Am nächsten Morgen fuhren wir dann zum Kakum Nationalpark und machten eine einstündige geführte Wanderung über Hängebrücken in der Baumkronenzone. Es war sehr beeindruckend und interessant. Der Führer wusste viel über Heilpflanzen zu erzählen.

Eigentlich wollten wir dann noch am gleichen Tag nach Accra zurück.  Auf halber Strecke nach Cape Coast gab aber Christians bisher so gut fahrendes Taxi seinen Geist auf. Der Motor wurde zu heiß. Es war in unmittelbarer Nähe seines Heimatdorfes. Am Straßenrand war so etwas wie eine Autowerkstatt. Man sagte uns, dass es am nächsten Morgen gegen 8/9h repariert sei. Ein anderes Taxi brachte uns in das Dorf zu einem Gästehaus. Dort mussten wir bis zum nächsten Tag um 14.40h warten. Als Christian dann endlich kam, musste aber schon nach der kurzen Strecke von der Werkstatt bis zu uns Kühlwasser nachgefüllt werden. Dennoch fuhren wir los, einige volle Wasserflaschen dabei. Aber es machte keinen Sinn: Nach mehrmaligem Nachfüllen und kurz vor Cape Coast gab Christian dann auf.  Er brachte uns noch zu einer Taxistation, von der aus große Sammeltaxis nach Accra fuhren.  Wir kamen dann um 20.30h erschöpft, aber glücklich bei Patrick in Abokobi an. Frieda ist besonders zu loben, ertrug sie doch diesen anstrengenden und über große Strecken langweiligen Tag mit großer Fassung.

Müllentsorgung in dem Dorf, wo wir übernachtet haben.